05. Dezember 2011
Krankenhausversorgung in NRW sichern
Neuss, 5. Dezember 2011 Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in NRW wird sich im kommenden Jahr weiter verschlechtern, erklärte Dr. Hans Rossels, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) heute beim nordrhein-westfälischen Krankenhaustag. Die Krankenhäuser müssten die Herausforderung aus steigenden Löhnen bei nahezu stagnierenden Einnahmen bewältigen, erläuterte Dr. Rossels.
Im GKV-Versorgungsstrukturgesetz, das am 1. Dezember 2011 im Bundestag verabschiedetet wurde, seien keine finanziellen Entlastungen für die Kliniken vorgesehen, sondern es werde weiter an den überholten Sparplänen der Bundesregierung festgehalten. Die Krankenhäuser haben ihren Sparbeitrag bereits 2011 mehr als erfüllt, so der KGNW-Präsident.
„Wenn die Refinanzierung der Tarifabschlüsse ausbleibt, wird es zu einem größeren Abbau von Personal in den Krankenhäusern kommen“, prognostizierte Dr. Rossels. Die mit einem Personalabbau einhergehende Arbeitsverdichtung und Unzufriedenheit würde zudem zu einer Abnahme der Attraktivität der medizinischen Berufe führen. Dies würde dann zu einem eklatanten Personalmangel führen und damit auch zu einer Beeinträchtigung der medizinischen Versorgung der Patienten.
Zudem habe das GKV-Versorgungstrukturgesetz nur die Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung im Blick. Damit werde das Gesetz den Krankenhäusern als bedeutender Wirtschaftsfaktor und leistungsstarker Beschäftigungsanbieter, die in der Region vielfach größter Arbeitgeber sind, in keiner Weise gerecht. Dr. Rossels warnte davor, die hohen Wachstums- und Beschäftigungspotentiale der Kliniken durch überzogene Sparmaßnahmen auszuzehren.
Dr. Hans Rossels, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Rudolf Henke, 1. Vorsitzender Marburger Bund, Prof. Dr. Fritz Beske, Institut für Gesundheits-System-Forschung Kiel, Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest, Dr. Uwe Preusker, Moderator, Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, und Matthias Blum, Geschäftsführer der KGNW (v.l.n.r.)