17. August 2007
Neue OECD-Studie: Deutsche Krankenhäuser im internationalen Vergleich Spitze
Düsseldorf, August 2007 - Die Krankenhäuser in Deutschland arbeiten im internationalen Vergleich immer effizienter und von einer Kostenexplosion kann keine Rede sein.
Insbesondere beim wirtschaftlichen Einsatz des Krankenhauspersonals nehmen die deutschen Kliniken einen Spitzenplatz ein. Nach der neuesten OECD-Gesundheitsstatistik sichern 10,8 Krankenhausmitarbeiter je 1.000 Einwohner die stationäre Versorgung. Andere Gesundheitssysteme wie z.B. Österreich (15,3), Irland (14,9) und Italien (12,3) liegen darüber – den höchsten Personaleinsatz verzeichnen die USA (16,1).
Die Ergebnisse der Studie kommentierte die Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG):
„Die beispiellos niedrige Personalausstattung zeigt, welche Anstrengungen die Krankenhäuser unternommen haben, um unter der restriktiven Budgetierungspolitik eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. Es muss jedoch davor gewarnt werden, den Bogen zu überspannen. Der Rationalisierungsdruck in den Krankenhäusern ist extrem hoch. Krankenhausärzte sind gesucht wie nie. Wenn es zu einer weiteren Personalverknappung kommt, ist die Versorgungsqualität gefährdet. Auch die angebliche Kostenexplosion im stationären Sektor ist im internationalen Vergleich eine Mär. Tatsächlich sind die Krankenhausausgaben als Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit 3,7 Prozent in Deutschland seit 10 Jahren gleich geblieben. Zum Vergleich: In den europäischen Nachbarländern wie z.B. Frankreich (4,7 Prozent), Österreich (4,1 Prozent) und Italien (3,9 Prozent) werden höhere Anteile des BIP für die stationäre Versorgung aufgewendet.
Auch die Krankenhauskosten pro Fall liegen in deutschen Kliniken im internationalen Vergleich im Mittelfeld. In 2005 wurden in Deutschland im Durchschnitt pro Patient 5.478 Dollar aufgewendet. Im Gegensatz dazu wenden die Vereinigten Staaten (13.452 Dollar), Luxemburg (11.640 Dollar), Kanada (10.334 Dollar), Italien (6.803 Dollar) oder Schweden (5.674 Dollar) deutlich mehr für die stationäre Versorgung pro Fall auf.
Die OECD-Statistik zeigt zudem, dass das deutsche Gesundheitssystem insgesamt eine hohe Wirtschaftlichkeit aufweist. So lagen die Gesundheitsausgaben pro Kopf in Deutschland im Jahr 2005 bei 3.287 Dollar. In den Vereinigten Staaten (6.401 Dollar), Österreich (3.519 Dollar) oder Frankreich (3.374 Dollar) waren die Pro-Kopf-Ausgaben in 2005 deutlich höher. In der Langzeitbetrachtung weist Deutschland ohnehin sehr begrenzte Zuwächse auf. So nimmt das deutsche Gesundheitssystem bei der jährlichen Veränderungsrate von 1995 bis 2005 mit nur 4 Prozent einen Spitzenplatz unter den OECD-Ländern ein.“