01. Oktober 2004
Große Fortschritte bei der Qualitätssicherung in Krankenhäusern
Leistung und Qualität entscheiden im immer stärker werdenden Wettbewerb unter den Leistungserbringern.
Die Qualitätssicherung und das Qualitätsmanagement in den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen haben in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Im immer stärker werdenden Wettbewerb unter den Leistungserbringern entscheidet nicht mehr allein die Leistung, sondern auch die Qualität. Dies hoben auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Rahmen der Ergebniskonferenz Qualitätssicherung Nordrhein-Westfalen Dr. Johannes Kramer, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Sieghard Niggemann, Leiter des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen/Arbeiter-Ersatzkassen-Verbandes, Dr. med. Arnold Schüller, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, Prof. Dr. med. Heinz-Peter Groneck, Klinikum Leverkusen und Dr. Robert Schäfer, Geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Nordrhein, hervor. Die Ergebnis- und Pressekonferenz fanden am 30. September 2004 im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf statt.
Auch wurde auf dieser Konferenz vor über 300 Teilnehmern deutlich, dass die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, die Krankenkassen sowie Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe seit drei Jahren auf ein gut funktionierendes Verfahren zurück blicken können, mit dem die Ergebnisse der medizinischen Qualitätssicherung bei der Behandlung im Krankenhaus einheitlich dokumentiert und bewertet werden. Bei Auffälligkeiten erhalten die Krankenhäuser auch Hinweise zur Qualitätsverbesserung.
„Wettbewerb im Gesundheitswesen ist Wettbewerb von Qualität und Leistung“, erklärte Dr. Johannes Kramer, Vorsitzender der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, die seit Anfang des Jahres den Vorsitz im Lenkungsausschuss Qualitätssicherung NRW innehat. Die wachsende Akzeptanz der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements in den Krankenhäusern beweise, dass sich die Krankenhäuser dieser Herausforderung stellen. Zunehmende Bedeutung erlangten auch die Transparenz und Veröffentlichung der Ergebnisse in der Öffentlichkeit. Diese Forderungen würden die Krankenhäuser künftig mit der Veröffentlichung des „Strukturierten Qualitätsberichts“ im Internet gerecht.
Der „Strukturierte Qualitätsbericht“ muss erstmals bis zum 31. August 2005 für das Jahr 2004 und danach im Abstand von zwei Jahren jeweils für das Vorjahr von den Krankenhäusern im Internet veröffentlicht werden. Dieser Bericht soll sowohl Informations- und Entscheidungshilfe für Patienten im Vorfeld einer Krankenhausbehandlung sein als auch als Orientierungshilfe bei der Einweisung und Weiterbehandlung der Patienten für Vertragsärzte und Krankenkassen dienen.
Die besondere Bedeutung dieser strukturierten Qualitätsberichte unterstrich auch Sieghard Niggemann, Leiter des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen/Arbeiter-Ersatzkassen-Verbandes Westfalen Lippe. „Das Ergebnis aller Bemühungen um Qualitätssicherung muss eine Qualitätssteigerung sein“, erklärte Niggemann. Dabei müsse – frei nach dem Motto „Vertrauen ist gut – Transparenz ist besser!“– eine größtmögliche Transparenz gegenüber den am Verfahren Beteiligten und gegenüber den Patientinnen und Patienten geschaffen werden.
Niggemann betonte, dass die Krankenkassen im Interesse ihrer Versicherten ihr besonderes Augenmerk hierauf richten werden. Er sei sich sicher, dass dies – ebenso wie das bisherige Verfahren – im Konsens geschehen werde, denn auch die Krankenhäuser selbst hätten ein Interesse an der Transparenz von guten Ergebnissen.
Auch der Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, Dr. Arnold Schüller, hob hervor, dass Qualitätssicherung nur dann erfolgreich sein könne, wenn ärztlicher Sachverstand ausreichend und paritätisch in den Qualitätssicherungsgremien vertreten sei. Dies habe die Rheinische Perinatalerhebung gezeigt. Anfang 1982 habe es im internationalen Vergleich eine hohe perinatale Mortalität von 9,6 Promille in der Bundesrepublik gegeben. „Nach fast drei Jahrzehnten der Qualitätssicherung auf dem Sektor der perinatalen Medizin liegt die Bundesrepublik und NRW auf einem Spitzenplatz“, erklärte Schüller. Die kontinuierliche Arbeit für eine optimale Qualität der medizinischen Behandlung in der Klinik müsse auch wegen des „vielbeschworenen“ Wettbewerbs fortgesetzt werden. „Der starke ökonomische Druck auf die Krankenhäuser darf nicht dazu führen, dass die Qualität der Patientenbehandlung leidet“, betonte Schüller.
Als Download sind bereitgestellt: die Grußworte zur Ergebniskonferenz von Staatssekretär a. D. Richard Zimmer, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und Dr. Arnold Schüller, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, das Schlusswort von KGNW-Geschäftsführer Richard Zimmer sowie die Statements der Pressekonferenz von Dr. Johannes Kramer, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Sieghard Niggemann, Leiter des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen/Arbeiter-Ersatzkassen-Verbandes, Dr. med. Arnold Schüller, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein und Prof. Dr. med. Heinz-Peter Groneck, Klinikum Leverkusen und Hintergrundinformationen zur Qualitätssicherung.