05. April 2012
Wissenschaftspreis für Plastischen Chirurgen des Bergmannsheil
Prof. Dr. Lars Steinsträßer für Forschungsarbeit zu Weichgewebssarkomen ausgezeichnet
Prof. Dr. Lars Steinsträßer (s. Bild) ist mit dem diesjährigen PharmaMar-Wissenschaftspreis Weichgewebssarkome ausgezeichnet worden. Der Leitende Arzt der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine Forschungsarbeit zu einem neuen Therapieansatz bei bösartigen Weichgewebstumoren (Sarkome): Im Mittelpunkt der Studie stehen sogenannte Effektormoleküle des angeborenen Immunsystems, die genutzt werden könnten, um Sarkomzellen gezielt zu bekämpfen. Prof. Steinsträßer bekam den Preis im Rahmen der zweiten Sarkomkonferenz vom 22. bis 24. März 2012 in Berlin, die unter anderem von den Fachgesellschaften für Hämatologie und Onkologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgerichtet wurde.
Körpereigene Waffen gegen Tumorzellen aktivieren
Sarkome sind bösartige Tumorerkrankungen, die an jeder Stelle des Weichgewebes auftreten können, zum Beispiel an Armen und Beinen, am Rumpf oder auch im Körperinneren. Mit etwa 2.000 bis 3.000 Neuerkrankungen pro Jahr zählen sie zu den seltenen Tumorerkrankungen. Weil sie in sehr verschiedenen Ausprägungen und Schweregraden auftreten können, sind die therapeutischen Perspektiven der Patienten höchst unterschiedlich. Einen möglichen neuen Therapieansatz hat Prof. Steinsträßer in seiner preisgekrönten Forschungsarbeit „Suppression of Soft Tissue Sarcoma Growth by a Host Defense-Like Lytic Peptide“ untersucht. Den Schlüssel dabei bilden sogenannte Effektormoleküle des angeborenen Immunsystems. Diese auch als Host Defense Peptide bezeichneten Eiweiße sorgen für die wirksame Bekämpfung von Krankheitserregern wie Bakterien, Pilzen und Viren. In seiner Studie hat Prof. Steinsträßer gezeigt, dass diese Eiweiße im wissenschaftlichen Versuch auch Sarkomzellen frühzeitig erkennen und angreifen können. Das Wissen um diesen Funktionsmechanismus könnte dazu beitragen, natürliche oder synthetische Peptide so zu konfigurieren, dass sie zu wirksamen Therapien für Sarkompatienten entwickelt werden könnten. Die Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte des Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Hans-Ulrich Steinau) ist ein international renommiertes operatives Referenzzentrum für Weichgewebssarkome mit derzeit über 3.000 behandelten Patienten.
Wissenschaftspreis fördert Sarkomforschung
Der PharmaMar-Wissenschaftspreis Weichgewebssarkome ist bereits zum vierten Mal verliehen worden. Er soll dazu beitragen, die Forschung auf dem Gebiet der Weichgewebssarkome weiter voranzutreiben und neue Diagnose- und Therapiestrategien zu erschließen. Weitere Informationen sind im Internet verfügbar unter der Adresse www.sarkomkonferenz.de.
Über das Bergmannsheil
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich rund 19.000 Patienten stationär und ca. 60.000 ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: www.bergmannsheil.de.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Lars Steinsträßer
Heisenberg-Professor für Molekulare Onkologie und Wundheilung
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Universitätsklinik für Plastische Chirurgie
und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum
Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumore
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: +49 234 302-6841
E-Mail: lars.steinstraesser@ruhr-uni-bochum.de