08. Februar 2013
Wenn der Kopfschmerz unerträglich wird
Kopfschmerzambulanz im Bergmannsheil jetzt als Clusterkopfschmerz-Kompetenzcenter (CCC) anerkannt
Stechende, nahezu unerträgliche halbseitige Kopfschmerzattacken sind typische Kennzeichen des sogenannten Clusterkopfschmerzes. In der Neurologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. Martin Tegenthoff) am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil kümmert sich seit nunmehr acht Jahren eine Spezialambulanz um Patienten, die an diesem Krankheitsbild leiden. Für ihre Arbeit und die intensive Kooperation mit Patientenselbsthilfegruppen wurde die Spezialambulanz am Bergmannsheil jetzt vom Bundesverband der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfegruppen (CSG e.V.) zum „Clusterkopfschmerz-Kompetenzcenter (CCC)“ ausgezeichnet. Die offizielle Verleihung der Urkunde findet statt am 09. März 2013 im Rahmen einer Patientenveranstaltung im Bergmannsheil.
Clusterkopfschmerz: Fachärztliche Abklärung erforderlich
„Während sich andere, verbreitete Kopfschmerztypen in vielen Fällen gut selbst behandeln lassen, sollten Patienten mit Clusterkopfschmerzen unbedingt fachärztlichen Rat einholen, damit die Krankheit richtig diagnostiziert und behandelt werden kann“, sagt Dr. Stude, Leiter der Kopfschmerzambulanz der Neurologischen Klinik im Bergmannsheil. Der Clusterkopfschmerz zählt zu den eher seltenen Kopfschmerztypen. Etwa jeder tausendste Mensch ist davon betroffen, Männer deutlich häufiger als Frauen. Typische Kennzeichen sind sehr starke, halbseitige Kopfschmerzattacken. Sie gehen oft einher mit weiteren Symptomen auf der betroffenen Gesichtsseite wie ein gerötetes oder tränendes Auge, eine „laufende“ Nase, Gesichtsschwitzen oder motorische Unruhe. Bei den meisten Betroffenen verläuft die Krankheit episodisch: Zeiträume von Wochen oder Monaten, in denen Schmerzattacken auftreten, wechseln sich ab mit zum Teil längeren, beschwerdefreien Zeiträumen. Die Ursachen des Clusterkopfschmerz sind noch nicht geklärt, für die akute und prophylaktische Behandlung stehen jedoch verschiedene Wirkstoffe und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Bundesweit derzeit sieben ausgezeichnete Kompetenzcenter
Die Kopfschmerzambulanz im Bergmannsheil behandelt pro Jahr rund 150 Patienten mit Clusterkopfschmerzen sowohl ambulant wie stationär. Die Betroffenen kommen aus West-, Mittel- und Norddeutschland nach Bochum, um sich hier versorgen zu lassen. Die Spezialambulanz im Bergmannsheil ist die erste in Nordrhein-Westfalen, die nach den Kriterien der CSG e.V. als Clusterkopfschmerz-Kompetenzcenter anerkannt ist. Sechs weitere bislang anerkannte Kompetenzcenter haben ihren Sitz in Kiel, Kassel, Königstein, Jena, Freiburg und München. Kriterien für die Vergabe der Auszeichnung betreffen die Qualität der Patientenbetreuung, die Anwendung der aktuellen Therapieleitlinien, die Kommunikation mit den behandelnden Ärzten der Patienten sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen des CSG e.V. „Das professionelle Miteinander aller Beteiligten ist nach unserem Verständnis die Basis dafür, betroffenen Patienten wirksam helfen zu können“, so Dr. Stude.
Patiententag Clusterkopfschmerz am 09. März
Gelegenheit zum Austausch zwischen Betroffenen, Vertretern von Selbsthilfegruppen und Ärzten gibt es beim Bochumer Patiententag Clusterkopfschmerz. Er wird von der Neurologischen Klinik des Bergmannsheils organisiert und findet statt am 09. März 2013 ab 10 Uhr im Bergmannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 in Bochum. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen gibt es im Internet auf den Seiten www.clusterkopf.de sowie www.bergmannsheil.de.
Über das Bergmannsheil
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich rund 20.000 Patienten stationär und 63.000 Patienten ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: www.bergmannsheil.de.
Weitere Informationen:
Dr. Philipp Stude
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Neurologische Klinik und Poliklinik
(Direktor: Prof. Dr. Martin Tegenthoff)
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 302-6874
E-Mail: philipp.stude@bergmannsheil.de