16. Dezember 2009

Schmerzen nach einer Operation müssen nicht sein

Krankenhäuser Merheim und Holweide werden für „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie" ausgezeichne

Die städtischen Krankenhäuser Holweide und Merheim haben erfolgreich die Zertifizierung "Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie" der TÜV Rheinland Group bestanden. PD Dr. Christian Schmidt, Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln gGmbH, wird die Zertifizierungsurkunde im Rahmen einer kleinen Feierstunde an Herrn Prof. Dr. Gerald Spilker, Leitender Arzt der Kliniken, übergeben am 17.12.2009 um 16.30 Uhr im Krankenhaus Merheim, RehaNova, Ostmerheimer Straße 200, 51109 Köln.

Das Krankenhaus Holweide mit den operativen Disziplinen (Frauenklinik, Chirurgie, Urologie und HNO sowie Anästhesie) wurde erstmals zertifiziert. Das Krankenhaus Merheim hatte 2006 als erstes Haus in Deutschland die Zertifizierung erhalten und wurde nun erfolgreich rezertifiziert.

Viele Patientinnen und Patienten haben Angst vor den Schmerzen nach einer Operation. Eine gut geplante Therapie mit modernen Verfahren zur Schmerzbetäubung kann diese Angst nehmen. Die Schmerztherapie ist stufenweise angelegt und beginnt oft schon vor der Diagnose mit der Schmerzmittelgabe. Klar definierte Behandlungspfade sehen dann je nach Schmerzintensität unterschiedliche Therapien begleitend zu und nach Operationen vor. Bei der OP-Aufklärung wird der Patient auch über die zu erwartenden Schmerzen und über geeignete Maßnahmen zur Schmerztherapie aufgeklärt. Während der gesamten Dauer des Krankenhausaufenthaltes wird mit einer sogenannten Schmerzkurve und verschiedenen Daten wie Komplikationen, Nebenwirkungen und Zufriedenheit gemessen, ob und in welcher Stärke Schmerzen vorhanden sind. Spezielle Pläne für Komplikationen und einen sog. Akutschmerzdienst stellen sicher, dass jederzeit kurzfristig bei unvorhergesehenen starken Schmerzen gehandelt werden kann. Der Patient erhält bei der Entlassung einen Kurzbericht oder Arztbrief, in dem die empfohlene Schmerztherapie für die weitere ambulante Behandlung dokumentiert wird.

Die Kliniken der Stadt Köln verfügen über modernste Verfahren zur Schmerzbetäubung und Schmerzbekämpfung, die Patientinnen und Patienten Schmerzen weitestgehend ersparen können. Ein Schmerzteam, in dem besonders ausgebildete Mediziner und Pflegekräfte eng zusammenarbeiten, garantiert die konsequente Umsetzung eines standardisierten Konzeptes. Klare Abläufe und Strukturen sowie Schulung und Fortbildung bewirken eine ständige Verbesserung. Zur Qualitätssicherung werden interne Audits durchführt und alle Stationen der zertifizierten Kliniken werden 2x im Jahr überprüft.

Das Schmerztherapiekonzept nutzt allen Beteiligten im Gesundheitswesen: Die Patientinnen und Patienten sind zufriedener, weil sie schneller mobil, gesund und wieder zu Hause sind und weil sie in die Behandlung einbezogen werden. Klar strukturierte Abläufe ermöglichen schnelles Handeln, für Ärzte und Pflegende besteht weniger Abstimmungsaufwand. Nicht nur die Auszeichnung durch den TÜV Rheinland, sondern auch Patientinnen und Patienten bestätigen in regelmäßig durchgeführten Befragungen die erfolgreiche Umsetzung des Schmerzkonzeptes.

Das Pilotprojekt "Schmerzfreies Krankenhaus", das der Erst-Zertifizierung vorausging, orientierte sich an den Leitlinien der Fachgesellschaften und stützt sich auf die langjährigen For-schungsergebnisse von Prof. Dr. Edmund A. M. Neugebauer, Inhaber des Lehrstuhls für chirurgische Forschung und Direktor des Institutes für Forschung in der operativen Medizin (IFOM) der Universität Witten-Herdecke.

Zu der Zertifikatübergabe sowie zur Berichterstattung über die Schmerztherapie laden wir herzlich ein.

- ak -