24. November 2009
Prostatakrebs: Vorsorgen – Erkennen – Behandeln
Patienten-Informationstag der Kliniken für Urologie und für Strahlentherapie am 2. Dezember
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern über 65 Jahren – noch vor Dickdarm- und Lungenkrebs. Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, bestehen gute Heilungschancen. Bei einem Patienten-Informationstag am Mittwoch,
2. Dezember, um 17.30 Uhr im Lukas-Zentrum, Pferdebachstraße 39a, wollen die Chefärzte Dr. Andreas Wiedemann (Urologie) und Dr. Jamil Katiran (Strahlentherapie) vom Evangelischen Krankenhaus Witten sowie der niedergelassene Urologe Dr. Matthias Bongert dem Prostatakrebs seinen Schrecken nehmen – und Männer dazu animieren, auf ihre Gesundheit zu achten und Vorsorgeangebote wahrzunehmen. „Vorsorgen – Erkennen – Behandeln“, lautet deshalb das Motto der Veranstaltung.
„Spätestens ab dem 45. Lebensjahr sollten Männer einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung beim Facharzt gehen“, rät Dr. Wiedemann. Dabei tastet der Urologe die Prostata durchs Rektum ab und betrachtet sie per Ultraschall vom Darm aus. Zusätzlich wird die Bestimmung des PSA-Werts, des prostataspezifischen Antigens, empfohlen. Ist er erhöht, deutet das auf eine Prostataerkrankung hin. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Bestimmung des PSA-Werts in der Vorsorge jedoch nicht. Deshalb muss die Untersuchung, die etwa 20 Euro kostet, vom Patienten selbst bezahlt werden.
Wird ein Prostatakarzinom entdeckt, stehen je nach Stadium der Erkrankung, Art des Tumors und Alter des Patienten verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Bei der sogenannten radikalen Prostatektomie wird das Organ operativ entfernt. Dies erfolgt am Evangelischen Krankenhaus Witten heute in der Regel minimalinvasiv per Bauchspiegelung. So verliert der Patient weniger Blut, hat geringere Schmerzen und kann früher wieder nach Hause. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung können Antihormone, die das männliche Geschlechtshormon Testosteron blockieren, das weitere Wachstum des Krebses unterdrücken.
Bei bestimmten, nicht aggressiven Formen des Prostatakarzinoms kommt vor allem bei älteren Betroffenen auch das sogenannte „Aktive Beobachten“ infrage. Dabei wird nur bei Fortschreiten des Krebses eingegriffen.
Als neueste Behandlungsmethode bei Prostatakrebs bietet das Evangelische Krankenhaus Witten seit diesem Jahr die Brachytherapie an, eine spezielle Form der Strahlentherapie. Dabei werden sogenannte Seeds – kleine Metallstifte, die Strahlung abgeben – im Körper des Patienten platziert, direkt in der erkrankten Prostata. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv, die Prostata wird lediglich mit Hohlnadeln punktiert. Der Strahlentherapeut koordiniert und berechnet computergesteuert die Lage der Seeds. Der Urologe positioniert sie mit Hilfe des Ultraschalls vom Damm aus. Die Methode ist für den Patienten besonders schonend und eignet sich deshalb auch für Männer, denen aufgrund ihres Alters oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung eine Operation nicht zugemutet werden kann. Das Evangelische Krankenhaus Witten ist die erste und bislang einzige Klinik im Ennepe-Ruhr-Kreis, die dieses Verfahren anbietet.
Beim Patienten-Informationstag am Mittwoch, 2. Dezember, um 17.30 Uhr im Lukas-Zentrum, Pferdebachstraße 39a, in Witten wird Dr. Matthias Bongert über Vorsorge und Diagnostik des Prostatakarzinoms sprechen. Dr. Andreas Wiedemann wird die operative und medikamentöse Therapie bei Prostatatumoren vorstellen, Dr. Jamil Katiran die Möglichkeiten der Strahlentherapie, insbesondere die Brachytherapie erläutern. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Vorträge laden wir zu einem kleinen Imbiss ein. Dabei besteht die Möglichkeit zu Gesprächen mit den beteiligten Ärzten.