22. November 2010
Neuer Chefarzt am St. Vincenz Paderborn offiziell eingeführt
Dr. med. Jörg Forkel leitet neue Klinik für Gefäßchirurgie
Bei der feierlichen Einführung im Mutterhaus der Vincentinerinnen wurden Dr. med. Jörg Forkel, neuer Chefarzt der neu etablierten Klinik für Gefäßchirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus, und seine Familie am Samstag, 20. November 2010, nun auch offiziell begrüßt. "Ich freue mich sehr, das wir mit Herrn Dr. Forkel einen jungen Chefarzt gewinnen konnten, der über eine ausgezeichnete Expertise verfügt", stellt Dr. Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH, den neuen Chefarzt vor. Auch Pfarrer Norbert Keller, Vorsitzender des Aufsichtsrates, begrüßte Forkel herzlich und betont: "Eine eigenständige Klinik für Gefäßmedizin am St. Vincenz-Krankenhaus zu etablieren, hat der Aufsichtsrat von Anfang an unterstützt. Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung und beglückwünschen das Haus zu diesem Schritt." Vom Ärztlichen Direktor PD Dr. Wolfgang Krings wurde der neue Chefarzt auch im Kreise der Ärzte und Chefärzte willkommen geheißen.
Einblicke in die "lebendige Disziplin" Gefäßchirurgie so einer der Vortragstitel - erhielten die vielen Gäste im Folgenden von Referenten aus der medizinischen Praxis, darunter der neue Chefarzt selbst. Dr. Forkel gab unter anderem Einblicke in sein Selbstverständnis als Gefäßchirurg: "Heute versteht sich der Gefäßchirurg nicht nur als operativ tätiger Chirurg, sondern als Gefäßmediziner, der im Team mit den anderen Fachdisziplinen des Krankenhauses für den Patienten mit seiner Gefäßerkrankung eine ganzheitliche, interdisziplinäre Versorgung sicherstellt." Die Einrichtung eigenständiger Kliniken für Gefäßchirurgie an Krankenhäusern, die in den letzten Jahren von 30 auf über 60 Prozent angestiegen ist, bezeichnet er als "professionellen Trend".
Dass er Herausforderungen nicht scheut, beweist der 40jährige gebürtige Bochumer unter anderem durch seine sportlichen Interessen. Schon mehrfach hat der Vater von zwei Kindern einen Marathon gemeistert. Dass er auch in schweren Zeiten nicht schnell aufgibt, beweist seine Treue als Fußballfan zum VfL Bochum.
Gefäßchirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus
Bis zur Einrichtung der neuen Klinik für Gefäßchirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus wurden Gefäßleiden im Kreis Paderborn an den Krankenhäusern innerhalb unterschiedlicher Fachabteilungen behandelt und in den Allgemeinchirurgien operiert - eine nach dem Krankenhausplan des Landes NRW ausgewiesene Gefäßchirurgie gab es bislang nicht. Seit 1. Juli 2010 hat sich dies geändert, den offiziellen Versorgungsauftrag zum Aufbau einer selbständigen Gefäßchirurgie, hat nun das St. Vincenz-Krankenhaus.
"Wenn ich mir die ersten Monate anschaue, läuft es viel dynamischer, als wir das erwartet hatten", resümiert Düllings den Auftakt der neuen Klinik. "Wir hatten eigentlich geplant, zunächst bis zu zwölf Betten zu belegen und diese dann bis zur Fertigstellung des St. Vincenz-Erweiterungsbaus Ende 2012 auf 30 Betten zu erhöhen. Doch schon zum jetzigen Zeitpunkt können regelmäßig mehr als 20 Betten belegt werden." Die neue Klinik sieht er dennoch nicht als Konkurrent zu den bestehenden gefäßchirurgischen Angeboten im Kreis Paderborn, sondern als Ergänzung. Denn durch das Schaffen eines interdisziplinären Netzwerkes mit den anderen Fachdisziplinen des Paderborner St. Vincenz-Krankenhauses wie Neurologie, Radiologie, Kardiologie, Innere Medizin und Nephrologie sowie dem engen Kontakt zu den Facharztpraxen und Hausärzten möchte die neue Klinik für Gefäßchirurgie die gefäßchirurgische Versorgung im Kreis Paderborn und dem Umland ausbauen.
Die Schwerpunkte der Klinik liegen in der arteriellen Rekonstruktion bei Gefäßverschlüssen, nicht nur um drohende Amputationen zu verhindern, sondern auch um die Lebensqualität der Patienten durch langfristige Durchblutungsverbesserung der Beine wiederherzustellen und zu erhalten. Ein wichtiges Schwerpunktthema ist darüber hinaus die Aneurysmaausschaltung im Bauch- und Brustbereich. Hierfür stehen operative und kathetergestützte Verfahren zur Verfügung. In diesem Rahmen soll innerhalb der nächsten zwei Jahre ein sogenannter "Hybridraum" - ein Operationssaal mit modernem Katheterlabor - etabliert werden, der eine sinnvolle Balance zwischen bewährten und neuen Behandlungsmethoden in der Gefäßchirurgie ermöglicht. Dieses betrifft zum Beispiel die Versorgung der Hauptschlagader vom Aortenbogen bis hinunter in die Beingefäße, aber auch den minimal-invasiven, interventionellen Aortenklappenersatz. Eine Herausforderung, der sich die Klinik stellen möchte, ist die Therapie der chronischen Wunden, mit denen schätzungsweise vier Millionen Menschen leben. Ziel ist es, eine Versorgungslücke zwischen dem ambulanten und stationären Bereich durch Schaffung eines "Wundkompetenzzentrums" zu schließen. Die Wundversorgung soll hier durch ein Netzwerk zusammen mit den niedergelassenen Ärzten und den Krankenkassen gebündelt werden.