20. Mai 2010
Leiter der Ruhr-Epileptologie wird zum Professor ernannt
Am Anfang des Jahres übernahm Priv.-Doz. Dr. Jörg Wellmer die Leitung des
Epilepsiezentrums der Ruhr-Universität Bochum an der Neurologischen Universitätsklinik am
Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer. Nun wurde er im Rahmen eines feierlichen
Symposiums am Mittwochnachmittag zum Professor ernannt.
Von dem Angebot eines universitären Referenzzentrums profitieren insbesondere Patienten
mit schwer behandelbaren Epilepsien. „Die Ruhr-Epileptologie versteht sich als Partner der
Patienten und der niedergelassenen Neurologen“ fasst Professor Wellmer das
Selbstverständnis zusammen. Die Basisbetreuung der Patienten wird weiterhin in der Hand
der niedergelassenen Neurologen liegen. Neben Schwerpunkten in der Diagnostik und
Therapie schwer behandelbarer Epilepsie widmet sich die Ruhr-Epileptologie der Lehre und
Fortbildung von Medizinstudenten und Ärzten sowie der Information von Laien und
Betroffenen über das Thema Epilepsie. Forschungsschwerpunkt wird mittelfristig die
minimal-invasive Epilepsiechirurgie sein.
„Ich bin überzeugt von Ihnen und unterstütze dieses Projekt, hier einen neuen Versorgungsund
Forschungsschwerpunkt zu schaffen“, sagte Dr. Georg Greve, Erster Direktor der
Knappschaft-Bahn-See, beim Eröffnungsymposium der Ruhr-Epileptologie. „Allein 270.000
Menschen sind im Ruhrgebiet betroffen. Das ist doch erschreckend. Daher ist es
gerechtfertigt, dass wir in Bochum ein Epilepsie-Zentrum etablieren“. Als „zukunftsweisend“
beschrieb auch Prof. Dr. Uwe Schlegel, Direktor der Neurologischen Klinik am
Knappschaftskrankenhaus, das Vorhaben, die „Behandlung der meist schwerst
stigmatisierten Patienten vor Ort zu verbessern“. Wie wichtig eine gute Zusammenarbeit und
kurze Wege sind, machte der niedergelassene Neurologe Dr. Ilias Nastos vom
Qualitätszirkel klar: „Bei der Epilepsie muss die Erstabklärung schnell gehen“. Die
Zusammenarbeit mit einem Epilepsie-Zentrum vor Ort erleichtert dies um einiges und so
hofft er, dass auch dem Drittel der Patienten, die auf die medikamentöse Behandlung
therapieresistent reagieren, in Zukunft besser geholfen werden kann. Dieser Hoffnung
verlieh auch Horst Jeromin von der Selbsthilfeorganisation „Deutschen Epilepsievereinigung“
Ausdruck. Seinen Glückwunsch brachte auch Prof. Dr. Gert Muhr, Dekan der Medizinischen
Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, beim Überbringen der Ernennungsurkunde zum
Ausdruck. Prof. Wellmer bedankte sich, dass er „in einem wunderbaren Umfeld arbeiten
darf“ und erläuterte das Konzept der Ruhr-Epileptologie.
Mehr Informationen erhalten Interessierte im Internet unter www.ruhr-epileptologie.de.