24. Februar 2015
Erste Abendschule in Deutschland eröffnet
Hospitalgesellschaft geht neuen Weg in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung
Sie sind gefragt und begehrt. Pflegefachkräfte in Deutschland. Doch alle sind sich einig, dass der zukünftige Bedarf an qualifiziertem Personal in der Pflege nicht mehr alleinig mit den Schulabgängern/innen zu decken sein wird. Die in vielen Regionen bereits rückläufigen Bewerberzahlen und der parallel steigende Bedarf an Pflegefachkräften fordern von allen Akteuren im Ausbildungsbereich ein zusätzliches Engagement und die Eröffnung neuer Wege in eine qualifizierte Pflegeausbildung. An der Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe wurde nun die erste Abendschule in der Gesundheits- und Krankenpflege eröffnet.
Seit vielen Jahren werden examinierte Pflegefachkräfte im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege an der Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe in Olpe ausgebildet. Für den Kreis Olpe und den südwestfälischen Raum trägt die Bildungseinrichtung dazu bei, dass in den medizinisch-pflegerischen Einrichtungen und in den regionalen Krankenhäusern kein Mangel an gut ausgebildeten Pflegefachkräften besteht. Zurzeit besuchen rund 250 Auszubildende, verteilt auf drei staatlich anerkannten Ausbildungsstätten die Fortbildungsakademie.
„Dass die Ausbildungszahlen gut und hoch sind freut uns“, so Wolfgang Fischbach, Schulleiter der Fortbildungsakademie bei seiner Ansprache im Rahmen der offiziellen Eröffnung der Abendschule am vergangenen Montag in Rhode. „Zukünftig wird es immer schwieriger, die bestehenden Ausbildungsplätze auch in der Gesundheits- und Krankenpflege besetzen zu können. Regional müssen aber attraktive und innovative Ausbildungsangebote geschaffen werden, die allen Interessenten den Weg in eine Ausbildung in den Gesundheitsberufen zugänglich macht. Eine Vereinbarkeit von Familie und beruflicher Ausbildung müssen in neuen und zukunftsweisenden Konzepten erkennbar und gelebt werden“.
Vor ihm hatte Wolfgang Nolte, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen die zahlreichen Vertreter aus Politik und Wirtschaft in der Fortbildungsakademie begrüßt. Neben ihm widmeten sich auch die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen, Dr. Bettina Wolf, Brigitte von Germeten-Ortmann, Leiterin der Abteilung Gesundheits- und Altenhilfe beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn und Hanno Heil, Vorsitzender des Verbandes Katholische Altenhilfe Deutschland in ihren Ansprachen dem drohenden Pflegenotstand im ländlichen Raum.
In einem Punkt waren sich die Redner einig: Mit der Gründung der bundesweit ersten Abendschule in Deutschland und dem damit verbundenen Angebot einer Teilzeitausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege an der Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe geht die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen gGmbH einen neuen Weg, der dem drohenden Pflegenotstand im Südwestfälischen Raum entgegenwirkt.
Das Konzept der Abendschule umfasst die folgenden wesentlichen Eckpfeiler:
- Die theoretische und praktische Ausbildung erfolgt als Teilzeitausbildung und dauert 4 Jahre.
- Die Ausbildung ist mit 25 Ausbildungsplätzen staatlich anerkannt und führt zu dem Berufsabschluss „Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger“.
- Die Ausbildung beginnt erstmalig am 01.04.2015. Konzeptionell sind drei Ausbildungsmodule mit einer Dauer von jeweils 16 Monaten hinterlegt.
- Die theoretische Ausbildung am Lernort Schule erfolgt ausschließlich in Form einer Abendschule.
- Der abendliche Unterricht wird an drei Abenden mit jeweils 4 Unterrichtsstunden durchgeführt.
- Die Unterrichtszeiten sind montags, dienstags und mittwochs jeweils von 17:30 Uhr bis 20:45 Uhr.
- Der Unterricht findet an bis zu 44 Wochen im Jahr statt.
- Ein verbindlicher Ausbildungsplan definiert die Zeiten an dem Lernort Schule.
- Ein Lernangebot als E-Learning ergänzt die theoretische Ausbildung.
- Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt.
- Ein späterer Einstieg ist bei Vorliegen eines Verkürzungstatbestandes auf Antrag und Prüfung möglich.
- Während der Ausbildungszeit erhält die Teilnehmerin / der Teilnehmer eine Ausbildungsvergütung. Diese beträgt während der ersten 16 Monate 731,77 Euro monatlich. Während der zweiten 16 Monate 777,80 Euro monatlich. Während der letzten 16 Monate 853,79 Euro monatlich. (Stand: 06.01.2015)
- Die Ausbildung am Lernort Praxis ist in 16 Praxismodule gegliedert. Ein Modul umfasst jeweils 3 Monate und einen Stundenanteil von rd. 200 Zeitstunden.
- Ein verbindlicher Ausbildungsplan definiert die Zeiten und die Einsatzorte am Lernort Praxis. Der Ausbildungsplan wird jeweils für ein Modul, mithin für 16 Monate im Voraus ausgegeben.
- Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Prüfung bestehend aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Prüfungsteil.
Bewerbungen werden von der Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe in Olpe-Rhode, Alte Landstr. 6 entgegen genommen. Für Fragen zur Ausbildung steht das Sekretariat unter (02761) 943208 oder per E-Mail an sekretariat@fortbildungsakademie-olpe.de zur Verfügung.