31. Mai 2012
Dr. Krummbein referiert im St. Martinus-Hospital
Nur ein Viertel der möglichen Patienten lässt sich in einem Darmkrebszentrum behandeln
In Deutschland gibt es ca. 2.000 Krankenhäuser und mittlerweile über 200 zertifizierte Darmkrebszentren. Dennoch werden in den Darmkrebszentren derzeit lediglich nur ca. ein Viertel der möglichen Patienten behandelt. Dies steht in deutlichem Gegensatz zur Brustkrebsbehandlung, bei der die Patientinnen fast ausschließlich in Brustkrebszentren behandelt werden. In den Leitlinien zur Behandlung von Darmkrebs wird die Nachbehandlung mit einer vorsorglichen Chemotherapie empfohlen. Bundesweit wird jedoch nur bei 61 % der Patienten die vorsorgliche Chemotherapie durchgeführt, in zertifizierten Darmkrebszentren immerhin zu 74 %. Eine aktuelle Untersuchung hat darüber hinaus gezeigt, dass die schnittbildgebende Diagnostik beim Darmkrebs leider immer noch unzulänglich ist. Nach Daten der bundesweiten Rektumkarzinomstudie basierte auch 2010 noch bei fast jedem 5. Patienten mit Mastdarmkrebs die Ausbreitungsdiagnose ausschließlich auf einer Computertomografie. Die hochauflösende Kernspintomografie kam in dieser Erhebung nur in 37 % der Fälle zum Einsatz. Innerhalb der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen gGmbH gibt es seit 2007 ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Darmkrebszentrum unter der Leitung von Dr. K.-H. Ebert. „In unserem Zentrum", so Dr. Ebert, „bekommt jeder Patient mit Mastdarmkrebs eine Kernspintomografie des Beckens. Nur so ist garantiert, dass die optimale Behandlung eingeleitet werden kann."
Experte referiert am 13.06.2012, 18.00 Uhr
Am 13. Juni 2012 um 18.00 Uhr wird der Chefarzt und Leiter des Darmkrebszentrums aus dem Lukas-Krankenhaus Bünde, Dr. Steffen Krummbein, einen Vortrag zur Situation der Darmkrebsbehandlung in Deutschland halten. „Es ist noch nicht nachgewiesen, dass Patienten, die in zertifizierten Zentren behandelt werden zwangsläufig auch länger leben. In den zertifizierten Kliniken kommt die optimale Behandlung bei Darmkrebs häufiger als im Bundesdurchschnitt zur Anwendung", erläutert der Chefarzt. Die Veranstaltung richtet sich in an Ärzte, Patienten und Interessierte und findet im Verwaltungsgebäude des St. Martinus-Hospitals Olpe im 2. OG statt. Der Eintritt ist kostenlos.