07. September 2015
Die Realität magisch verpackt als Aquarell
Kunstausstellung Hell leuchtet die Hoffnung im Knappschaftskrankenhaus
Motive aus Fauna und Flora, aber auch lokale Sehenswürdigkeiten wie das Schauspielhaus, das Bergbaumuseum oder das Planetarium friedlich wirkend in leuchtender Transparenz aufs Papier gebracht: Die zartfarbenen Aquarelle der Bochumer Hobbymalerin Susanne Bremer zeigen die Realität magisch anmutend verpackt, mit genügend Spielraum für Interpretation und Emotion. Zu sehen sind ihre Exponate unter dem Titel „Hell leuchtet die Hoffnung“ bis voraussichtlich Mitte Januar im Gang zur Cafeteria.
Ihre Bilder wirken fröhlich und unbeschwert, sie sollen dem Betrachter ein Gefühl von Hoffnung auf bessere Zeiten vermitteln – und davon weiß die grundpositiv gestimmte 57-Jährige selbst genug zu erzählen.
Die Kinder aus dem Haus, der Hund tot und ihr Mann schwer krank: genau der richtige Zeitpunkt, um einen Ausgleich zu finden mithilfe der Kunst. Das war vor drei Jahren. Seitdem hat sich die gelernte Sozialversicherungsfachangestellte neben der Pflege ihres Mannes immer wieder Freiräume geschaffen, um Demonstrationen namhafter Künstler zu besuchen, und hat ganze Nächte im Internet damit verbracht, bei Online-Schulungen Theorie und Technik der Aquarellmalerei zu erlernen.
„Mir gibt es viel Kraft, mit den hell leuchtenden Farben zu arbeiten“, sagt sie und lacht: „Je mehr Pigmente umso besser, das macht richtig gute Laune.“ Bei schönem Wetter malt sie im Garten, ansonsten an einem großen Tisch im Wohnzimmer – da hat sie das beste Licht.
„Man muss lernfähig sein, denn nicht jedes Bild gelingt“, weiß Bremer. Sie ist perfektionistisch, was sich gerade in der Aquarellmalerei als schwierig gestaltet, schließlich lassen sich die Farben nicht genau planen und die Konturen erst recht nicht. Typischerweise sind die Ränder häufig verlaufen und unscharf. „Da kämpfe ich oft mit mir selbst“, gibt sie zu.
Ein großes Vorbild ist für sie Jens Hübner, der während seiner Weltumrundung per Fahrrad illustre Reiseaquarelle angefertigt hat. „Der Mann kommt einfach mit ein paar Strichen aufs Thema“, erzählt sie begeistert und hofft, dass auch sie es mal schaffen wird, sich eine ureigene Handschrift, wie er eine hat, zu erarbeiten.