14. November 2014

Auszeichnung durch Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V.

LWL-Universitätsklinikum Bochum erhält Gütesiegel für herausragende Leistungen

Weil das LWL-Universitätsklinikum Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie, Präventivmedizin und Psychosomatische Medizin im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sich seit Jahren um die Behandlung und Versorgung bipolar erkrankter Menschen bemüht, hat die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS) diese Leistung mit einem Gütesiegel belohnt. In einer Feierstunde am vergangenen Donnerstag (13.11.) überreichte Prof. Dr. Martin Schäfer, DGBS-Vorstand und Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, und Suchtmedizin der Kliniken Essen-Mitte, Siegel und Urkunde an die Vertreter des Bochumer Klinikums, Prof. Dr. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums Bochum, und Oberärztin Dr. Idun Uhl.

Seit 2013 zeichnet die DGBS deutsche Kliniken, die sich im Einsatz um bipolar erkrankte Menschen besonders hervorgetan haben, mit einem Gütesiegel aus. Voraussetzung ist unter anderem eine leitliniengemäße Behandlung der Erkrankung, regelmäßige Schulungen des Klinikpersonals und Angehörigenseminare sowie die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen. „Dieses Prädikat zeigt uns, dass die Erkrankung in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird“, freut sich Prof. Georg Juckel, über die Ehrung. „Wir wollen weiterhin darauf aufmerksam machen und Betroffene ermutigen, sich behandeln zu lassen.“

Denn häufig werden bipolare Störungen erst spät erkannt und behandelt. Die Erkrankung offenbart sich bei den meisten Patientinnen und Patienten im Jugendlichen- und jungen Erwachsenenalter. Erste Symptome zeigen sich allerdings häufig schon vorher. Eine bipolare Störung, die umgangssprachlich auch als „manische Depression“ bezeichnet wird, ist eine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung mit enormen Belastungen für die Betroffenen. Bipolar Erkrankte leiden oftmals unter extremen Stimmungsschwankungen. Je nach Ausprägung der Störung können manische und depressive Episoden direkt ineinander übergehen; es können aber auch lange symptomfreie Zeiten dazwischen liegen. Die Lebensführung ist in der Regel stark beeinträchtigt. Jeder vierte Erkrankte versucht mindestens einmal, sich das Leben zu nehmen; die Suizid-Rate liegt bei 15 Prozent der bipolar erkrankten Menschen.

Um Betroffenen mit speziellen Angeboten möglichst früh und zeitnah helfen zu können, hat die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums im vergangenen Jahr die Ambulanz für Bipolare Störungen in Bochum, kurz: BiBo, eröffnet. Aber auch nach der Entlassung aus dem stationären oder teilstationären Bereich unterstützt die Klinik mit Angeboten, die einen optimalen Übergang in die ambulante Behandlung ermöglichen sollen. „Unser Bestreben ist es, die Angebote unseres Behandlungsprogramms immer weiter auszubauen und zu optimieren“, beschreibt Dr. Idun Uhl, Leiterin des Klinik-Tracks „Affektive Störungen“, in dem Menschen mit einer bipolaren Störung sowohl ambulant als auch teilstationär und stationär behandelt werden. „Der Ausbau des trialogischen Netzwerks zwischen Patienten, Angehörigen und Profis wird uns immer ein wichtiges Anliegen sein.“

Die Zusammenarbeit mit der DGBS – Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen ist für die Arbeit der Experten im LWL-Universitätsklinikum Bochum sehr wertvoll. Die 2000 Mitglieder zählende DGBS arbeitet im Trialog mit Professionellen, Betroffenen und Angehörigen – mit dem Ziel, die Bedürfnisse von Menschen mit einer Bipolaren Störung in Öffentlichkeit und Gesundheitspolitik zur Geltung zu bringen sowie die Forschung, Fortbildung und Selbsthilfe zu fördern (Infos unter www.dgbs.de).

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Empfehlenswert bei der Behandlung von Bipolaren Störungen und ausgezeichnet durch die DGBS – das LWL-Universitätsklinikum Bochum freut sich (v.l.n.r.): Oberärztin Dr. Idun Uhl, Pflegedirektorin Marion Brand, Ambulanzärztin Dr. Aleksandra Kulik, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Georg Juckel, DGBS-Vorstand Prof. Dr. Martin Schäfer und Kaufmännischer Direktor Heinz Augustin. (Bildquelle: LWL)