21. März 2024
DGD Lungenklinik Hemer zum Welttuberkulosetag – „Ausbreitung von Tuberkulose eindämmen“
Hemer. Am 24. März jährt sich der Welttuberkulosetag. Der Jahrestag, an dem Robert Koch im Jahr 1882 das Tuberkulose verursachende Bakterium entdeckte, wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. „Ein Tag, der uns daran erinnert, dass Tuberkulose trotz medizinischer Fortschritte nach wie vor eine anhaltende Bedrohung bleibt“, möchte sich der Chefarzt der Pneumologie in der DGD Lungenklinik Hemer Dr. Franz Stanzel für die Stärkung der Vorbeugung und Behandlung der Tuberkulose einsetzen.
„Obwohl die Tuberkulose eine vermeidbare und in aller Regel heilbare Erkrankung ist, bleibt sie weltweit die am häufigsten zum Tode führende bakterielle Infektionserkrankung“, so Dr. Stanzel. Trotz ihrer Vermeidbarkeit und Heilbarkeit führt die Tuberkulose zu einer beträchtlichen Anzahl von Todesfällen. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 4.076 Tuberkulosefälle registriert, womit Deutschland allerdings noch zu den sogenannten Niedriginzidenzländern zählt. Dies bedeutet, dass sich im weltweiten Vergleich nur wenige Menschen jährlich infizieren.
„Die Behandlung der Tuberkulose stellt eine Herausforderung dar, da sie über mehrere Monate erfolgen muss. Zudem muss immer eine Kombination von Medikamenten eingesetzt werden, um die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen gegen die Tuberkelbakterien zu verhindern. In vielen ärmeren und von Krisen geschüttelten Regionen in der Welt ist eine solche konsequente Behandlung nicht möglich. Eine weitere Problematik sind daher Resistenzentwicklungen des Erregers. In solchen Fällen wirken die üblicherweise eingesetzten Medikamente nicht mehr und es muss auf Ausweichmedikamente zurückgegriffen werden“, ordnet der pneumologische Oberarzt Dr. Ulrich Klein die aktuelle Situation ein.
„In unserer Lungenklinik, als Zentrum für Erkrankungen der Lunge und der Atemwege mit einer spezialisierten Abteilung für Tuberkulose, nehmen wir den Welttuberkulosetag als Chance wahr, das Bewusstsein für diese Krankheit zu stärken und die Bedeutung von Prävention, Früherkennung und Behandlung zu betonen. Wir setzen uns dafür ein, unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung anzubieten und gleichzeitig das Wissen in der Öffentlichkeit zu verbreiten, um die Ausbreitung von Tuberkulose einzudämmen“, sagt Chefarzt Dr. Stanzel.
Die Tuberkulose ist jedoch ein weltweites Leiden, das trotz der Fortschritte in der medizinischen Behandlung weiterhin eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellt, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Auswirkungen hat. Die Bekämpfung erfordert nicht nur Zeit und finanzielle Ressourcen, sondern auch starke Gesundheitssysteme und Stabilität. Das Vorankommen im Kampf gegen Tuberkulose hängt daher wesentlich von der Bewältigung globaler Krisen ab.
Zum Foto: „Unsere Lungenklinik verfügt über sämtliche notwendigen Ressourcen für die Diagnostik und Therapie der Tuberkulose“, zeigt sich Chefarzt Dr. med. Franz Stanzel (3. v.r.) mit seinem Team vor der Infektionsstation. (Foto: Anja Haak, DGD Lungenklinik Hemer)