07. April 2022

11. April ist Welt-Parkinson-Tag

Experte des Verbunds Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus setzt auf eine individuell abgestimmte medikamentöse Therapie sowie aktive Physiotherapie

© EVKLN Duisburg. Die Diagnose Parkinson ist für Betroffene oft sehr belastend. Die Gewissheit, dass die Krankheit nicht heilbar ist, lässt viele verzweifeln. Allerdings ist die Parkinson-Erkrankung inzwischen sehr gut behandelbar – je früher die Diagnose feststeht, desto besser. Doch Symptome wie steife Muskel, zitternde Hände oder langsame Bewegungen werden meist über längere Zeit nicht abgeklärt und mit Alterserscheinungen oder Erkrankungen wie Rheuma verwechselt. Parkinson wird häufig zwischen dem 55. und dem 60. Lebensjahr diagnostiziert und ist eine langsam, fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Bei Parkinson sterben Nervenzellen ab, die Dopamin enthalten. Dopamin ist einer der Botenstoffe, der die Bewegungen des Körpers steuert. Zu den Hauptsymptomen der Krankheit zählen: Zittern (Tremor) von Händen, Armen oder Beinen sowie Muskelsteifheit (Rigor) vor allem der Nacken- und Schultermuskulatur. Parkinson ist des Weiteren durch Bewegungsarmut (Bradykinese) gekennzeichnet. Betroffene laufen und bewegen sich insgesamt langsamer, sogar die Mimik ist eingeschränkt oder fast gar nicht mehr vorhanden. Auch Gang- und Haltungsstörungen sind häufig gestört, so das Betroffene stolpern und stürzen. „In einem frühen Stadium der Krankheit können wir mit Medikamenten sehr gut gegensteuern und die Symptome erfolgreich lindern. Dann ist über viele Jahre ein weitgehend normales, oft beschwerdefreies Leben möglich. Da die Krankheit aber weiter voranschreitet, schauen wir fortlaufend, ob Medikamente und Dosierungen noch passen, um auch mögliche Nebenwirkungen gering zu halten“, erklärt PD Dr. Holger Grehl, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus.

Für Dr. Grehl und sein Team stehen bei der Behandlung der Parkinson-Erkrankung die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten an oberster Stelle. Sie werden von Anfang an aktiv miteinbezogen: „Wir fragen nach, welche Symptome am meisten stören oder auch welche Nebenwirkungen von möglichen Medikamenten akzeptabel sind. Dann interessieren wir uns dafür, ob der- oder diejenige gerne Sport gemacht hat. Jemand, der sein ganzes Leben sehr sportlich war, hat oft ganz bestimmte Ansprüche an sich selbst und Wünsche an die Therapie. Das alles berücksichtigen wir und wählen danach die Medikamente aus. Zusätzlich setzen wir auf Physiotherapie, mit der sich Beweglichkeit und Koordination trainieren lässt. Ziel ist immer, den Patientinnen und Patienten solange wie möglich ein selbständiges und zufriedenes Leben zu ermöglichen“, so Dr. Grehl. Damit dies gelingt ist eine frühzeitige Diagnose der Parkinson-Krankheit unbedingt erforderlich.

Der Welt-Parkinson-Tag, der am 11. April stattfindet, will dafür sensibilisieren, auch leichte Symptome frühzeitig abklären zu lassen. In Deutschland sind etwa 400.000 Menschen von Parkinson-Syndromen betroffen. Die Klinik für Neurologie des Verbunds Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus ist spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen. Sie befindet sich am Standort Evangelisches Krankenhaus Duisburg-Nord in Fahrn. Neben der ambulanten und stationären Behandlung von Parkinson, können sich Patientinnen und Patienten dort auch eine Zweitmeinung einholen.
Bild: PD Dr. Holger Grehl (Quelle: EVKLN)