13. Juli 2016
25.Landesgesundheitskonferenz NRW: Maßnahmen zur Versorgung von Flüchtlingen
Am 24.06.2016 haben die Mitglieder der 25. Landesgesundheitskonferenz NRW (LGK) unter der Beteiligung der Krankenhausgesellschaft NRW die Entschließung „Angekommen in Nordrhein-Westfalen: Flüchtlinge im Gesundheitswesen“ verabschiedet. Mit der Entschließung wurde ein umfangreicher Maßnahmenkatalog mit dem Ziel beschlossen, dauerhaft tragfähige Strukturen in der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen und Asylsuchenden zu schaffen. Einige ausgewählte Kernaussagen der LGK-Entschließung:
Das gemeinsame Ziel aller Mitglieder der Landesgesundheitskonferenz ist es, eine bedarfsgerechte und ohne Hürden zugängliche gesundheitliche Versorgung für alle Menschen unabhängig von deren sozialem Status, Alter, Herkunft oder Geschlecht zu ermöglichen.
Die akute medizinische Versorgung wird als Brücke zur Regelversorgung gesehen. Sprach- und Kulturmittlerinnen und -mittler sind dafür vorübergehend notwendig. Die Bundesregierung wird aufgefordert, entsprechende Mittel dafür zu Verfügung zu stellen.
Besondere Aufmerksamkeit erhalten traumatisierte Flüchtlinge. Neben der medizinischen Versorgung sollen gezielte bedarfsgerechte Angebote psychosozialer, psychiatrischer und psychotherapeutischer Versorgung entwickelt werden.
Die interkulturelle Kommunikation und kultursensibles Handeln sollen gefördert werden. Die LGK wirkt darauf hin, dass Flüchtlinge schnelle erste Basisinformationen über die Struktur des Gesundheitswesens erhalten.
Damit Flüchtlinge eine Tätigkeit im Gesundheits- und Pflegebereich ausüben können, stellen die Akteurinnen und Akteure des Gesundheitswesens entsprechende Informationen zu Verfügung und setzen sich für zügige Kompetenzfeststellungs- und Anerkennungsverfahren ein.
Die vielen Helfenden, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren, sollen durch den Auf- und Ausbau von Angeboten unterstützt werden, um Kompetenzen für schwierige Situationen zu erhalten und Lösungen aufgezeigt zu bekommen.
Zur flankierenden Umsetzung der Entschließung steht auch der Wettbewerb „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen - Innovative Projekte im Gesundheitswesen" im Jahr 2017 unter diesem Thema „Integration von Flüchtlingen in das Gesundheitswesen“.
Die Landesinitiative „Gesundes Land NRW“ zeigt neue Ansätze der gesundheitlichen Versorgung auf, macht sie medial bekannt und vergibt Preisgelder. Herausragende Projekte werden mit dem Gesundheitspreis NRW ausgezeichnet. Dadurch werden positive Effekte für die Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Eine erste Erfolgskontrolle der initiierten Maßnahmen soll im Jahr 2018 durchgeführt werden
Die Entschließung ist unter folgendem Link abrufbar:
http://www.mgepa.nrw.de/mediapool/pdf/gesundheit/LGK_Entschliessung_2016.pdf
Die Pressemitteilung des NRW-Gesundheitsministeriums zu der Entschließung ist unter folgendem Link abrufbar:
http://www.mgepa.nrw.de/ministerium/presse/pressemitteilungsarchiv/pm2016/pm20160624a/index.php