30. Oktober 2024
Minister Lauterbach mit dem Blümchen im Munde
KGNW-Geschäftsbericht 2023 veröffentlicht
Das Jahr 2023 wird bei jedem Krankenhaus Spuren hinterlassen haben, oft keine guten. Im KGNW-Geschäftsbericht 2023 blicken wir auf diese ereignisreichen zwölf Monate zurück: Das Ende der Corona-Schutzverordnung des Landes zu Ende Februar 2023 hatte – medizinisch gesehen – nicht gleichzeitig das Ende der Pandemie bedeutet. Denn ihre Folgen waren weiterhin zu spüren, auch finanziell. Die 2022 dadurch und durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in Gang gesetzte Kostenspirale hat existenzbedrohende Dimensionen erreicht. Alle Krankenhäuser waren das gesamte Jahr 2023 über mit enormen Kostensteigerungen konfrontiert – und sie sind es weiterhin. 2024 stand darüber hinaus eine rund zehnprozentige Tarifsteigerung für das Krankenhauspersonal bevor. Eine mehr als verdiente Lohnerhöhung, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Doch die Krankenhäuser können die Kostensteigerungen nicht refinanzieren. Bis Ende 2023 werden sich die Fehlbeträge aus den Jahren 2022 und 2023 allein in NRW auf rund 2,1 Milliarden Euro summieren, weil der Bund einen Ausgleich verweigert hat. Doch einen ficht das alles nicht an: Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach zieht unbeirrt und gegen alle fachlichen Expertisen und auch gegen den Willen der meisten Bundesländer seine Krankenhausreform durch.
Minister Lauterbach haben wir auch das Titelbild unseres soeben veröffentlichten Geschäftsberichts 2023 gewidmet. Es zeigt am Fuße des Düsseldorfer Rheinturms unweit des Landtags die überdimensionale Plastik, die Künstler Jacques Tilly, als Schöpfer zahlreicher origineller und vielbeachteter politischer Karnevalswagen international bekannt, eigens für die Protestkundgebung im September 2023 erstellt hatte: Die Krankenhäuser ächzen mit weit aufgerissenen Augen unter der wachsenden Kostenlast. Doch Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach schaut von oben lächelnd mit einem Blümchen im Munde zu. Für „die beste Lösung: saubere Finanzierung“ der Krankenhäuser haben mehr als 10.000 Klinikbeschäftigte aus ganz NRW am 22. September 2023 vor dem Landtag demonstriert. Viele Gruppen haben am Rande der Kundgebung vor der Plastik ein Foto gemacht. Jacques Tilly hatte ihre Empfindung auf den Kopf getroffen.
Im KGNW-Geschäftsbericht 2023 blicken wir auch auf weitere Themen zurück, die uns 2023 bewegt und beschäftigt haben, zum Beispiel die wichtige Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen. Nachdem das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) den neuen Krankenhausplan am 27. April 2022 veröffentlicht hatte, folgt nun bis Jahresende 2024 die „heiße Phase“ der Umsetzung. Im Landeshaushalt stehen zusätzlich 2,5 Milliarden Euro über mehrere Jahre für die Umsetzung der Krankenhausplanung und für Klimaanpassungsmaßnahmen bereit.
Weitere Themen im KGNW-Geschäftsbericht 2023: Klimaschutz, Digitalisierung, Qualitätsmanagement, Pflege, Kinderschutz, Bürokratie und die Schiedsstellen nach § 18a KHG.
Auf 56 Seiten lässt der KGNW-Geschäftsbericht 2023 die Geschehnisse des vergangenen Jahres, insbesondere in den NRW-Krankenhäusern, Revue passieren. Die Kapitel sind referatsübergreifend nach Themen strukturiert. Wir wünschen eine gute Lektüre.
Der KGNW-Geschäftsbericht 2023 lässt sich hier downloaden.