30. Mai 2014
Gemeinsam stark gegen resistente Keime
Knappschaftskrankenhaus erhält MRSA-Qualitätssiegel
Das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum hat gemeinsam mit allen Bochumer Kliniken dem Antibiotika-resistenten Erreger von Klinikinfektionen MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) den Kampf angesagt und wurde für sein Engagement jetzt mit dem Qualitätssiegel zur Infektionsprävention ausgezeichnet. Davon profitieren vor allem die Patienten, denn durch die Einhaltung und Umsetzung von zehn klar definierten Qualitätszielen wird die Patientensicherheit gestärkt und der Schutz vor Infektionen erhöht.
Die Erfüllung der Qualitätsziele wird von dem zuständigen Gesundheitsamt der Stadt Bochum, der vorgesetzten Landesbehörde, dem Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit Nordrhein-Westfalen (LIGA NRW) und vom Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster unabhängig bewertet. Das Zertifikat wird für einen Zeitraum von zwei Jahren vergeben. Eine jährliche Re-Evaluation der Qualitätsziele im Rahmen von Krankenhausbegehungen erfolgt durch das Gesundheitsamt.
Um die Auszeichnung zu erhalten, stellte sich das Knappschaftskrankenhaus somit der externen Überprüfung zur Einhaltung der Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des Robert-Koch-Institutes. Zudem wurde jeder stationär aufgenommene Patient im Rahmen einer Prävalenzstudie auf MRSA abgestrichen. Darüber hinaus führten die Hygienefachkräfte für die Entlassung von MRSA-Patienten einen Überleitungsbogen für niedergelassene Ärzte und weiterbehandelnde Einrichtungen ein, auch kümmerten sie sich um die Weiterentwicklung von Behandlungsplänen und MRSA-Hygienestandards sowie um die Erstellung umfassender Infomaterialien für betroffene Patienten. Erfahrungen und sämtliche Daten wurden schließlich in den Arbeitsgruppen des Netzwerkes analysiert und verglichen sowie weitere Maßnahmen entwickelt.
Das MRSA Netzwerk Bochum, in dem sich alle Kliniken des Stadtgebietes zusammengeschlossen haben, gehört zum „MRE-Netzwerk-Nordwest“ mit Sitz in Münster. Dieses ist ein Qualitätsnetzwerk zur Verbesserung der Vorbeugung Antibiotika-resistenter Krankenhausinfektionserreger. Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Im Rahmen des Qualitätsnetzwerks MRE Nordwest haben Akutkrankenhäuser, die Mitglieder des Netzwerks sind, die Möglichkeit, durch das Erfüllen von zehn Qualitätskriterien ein „Qualitätssiegel MRSA“ zu erwerben.
Die Ziele des „MRE-Netzwerk-Nordwest“ liegen in der Optimierung der Patientensicherheit durch gezielte Präventionsmaßnahmen, Bildung regionaler Verbünde und die Verbesserung der Schnittstelle zwischen den Partnern der Gesundheitsversorgung, einschließlich der niedergelassenen Ärzte.